Körperorientierte Behandlungsmethoden

Traumatisierungen hinterlassen ihre Spuren im Körper und in der Psyche. In einem ganzheitlichen Behandlungskonzept wird die Gesundheit unserer Klient*innen auf allen Ebenen gefördert, und es werden effektive Methoden zur Selbsthilfe eröffnet.

Wenn ein Mensch traumatische Erfahrungen gemacht hat, kann es eine große Herausforderung darstellen, im Körper zu „bleiben", da überwältigende Erinnerungen unkontrollierbare Körperreaktionen auslösen. Diese können so beängstigend sein, dass Personen sich von Ihrem körperlichen Erleben abspalten, das heißt, dass sich ein Gefühl der Taubheit oder Nichtexistenz von Körperteilen, ganzen Körperregionen oder des gesamten Körpers einstellt. Traumatisierte Menschen brauchen deshalb eine auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Form der körperorientierten Begleitung, um ihren Körper wieder als sicheren Ort wahrnehmen zu können. Durch das wiedererlernte Spüren- und Annehmen-Können des eigenen Körpers, ist es möglich, Affekte und physische Reaktionen unter Kontrolle zu bringen.
Erst eine positive Wahrnehmung des Körpers, bei der der Fokus nicht auf den Schmerzen liegt, macht seelische Ressourcen für eine erfolgreiche Traumatherapie frei.

Das spezifische, seit 2013 erfolgreich angewandte Bewegungsprogramm von HEMAYAT ist auf Stabilisierung und Ressourcenförderung ausgelegt. Dieser salutogenetischen Blickwinkel vermeidet Stigmatisierungen, indem der Fokus sich auf die gesunden Anteile des Menschen richtet. ‚In Bewegung zu sein‘ ist die Grundvoraussetzung für eine aktive, gesundheitsfördernde Lebensgestaltung, und auf diese Weise kann Selbstwirksamkeit und das Vertrauen in sich selbst wiedererlangt werden.

Bewegungstherapeutische Frauen– und Männergruppen...

...beinhalten körperbezogenes Üben und Trainieren (der motorisch-koordinativen und konditionellen Fähigkeiten, sowie der Körperwahrnehmungs- und Entspannungsfähigkeit), ein motorisches und kognitives Lernen (von Handlungs- und Effektwissen sowie von Selbststeuerungs- und Reflexionsprozessen) und insbesondere bedeutsames Erleben und Erfahren (z.B. positives Gruppen- und Selbsterleben, Freude, Sicherheit, Kompetenzerfahrungen, Selbstwirksamkeit, Erfahrungen bezüglich des Kohärenzgefühls etc.). Dadurch werden bewegungsbezogene Gesundheitskompetenzen gestärkt, die eine selbstständige Weiterführung von gesundheitsorientierter Aktivität und Inklusion in existierende Sportstrukturen fördern.

Shiatsu...

...arbeitet mit sanftem tiefem Druck, Mobilisierungen und Faszientechniken am bekleideten Körper auf einer Baumwollmatte. Beim Shiatsu fühlt man sich gehalten und geborgen, weil es direkt auf das vegetative Nervensystem wirkt. Es beruhigt die Atmung und den Puls und entspannt Nerven und Muskeln. Auf diese Weise verschafft Shiatsu Klarheit im Chaos der Gefühle. Es spendet Vertrauen, macht ruhig und gibt damit unseren Klient*innen Handlungsfähigkeit zurück.

Pilates...

...ist ein ganzheitlich ausgerichtetes Fitnesssystem, das den Einklang von Körper und Geist zum Ziel hat. Im Vordergrund steht die Stärkung der Tiefenmuskulatur, da diese für Haltung, Stabilität und Körpergefühl verantwortlich ist. Mittels Dehn- und Kräftigungsübungen wird ein ausgeglichenes Verhältnis von Flexibilität und Kraft im Körper erzielt, weshalb es immer öfter in der Rehabilitation und Physiotherapie Anwendung findet.

Budo Mentoring...

...hat sich zu einer wirksamen Methode des „Empowerments“ entwickelt, welche es auch bei schweren Traumata ermöglicht, die verletzte Würde der Person wieder zu aktivieren und aufzurichten. Die Konzeption als „Mentoring“ beschreibt dabei die Rolle der Mentorin, die ihren Erfahrungsschatz sowie ihr Wissen weitergibt und innerhalb des Settings als „persönlicher, sicherer Anker“ fungiert.